EU-Batterienverordnung 2025

EU-Batterieverordnung: Neue Ära der Batterien-Compliance ab August 2025

Die neue EU-Batterieverordnung löst in weniger als zwei Monaten die bisherige Batterierichtlinie 2006/66/EG ab. Damit soll der gesamte Lebenszyklus von Batterien nachhaltiger und transparenter gestaltet werden. Von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zum Recycling – die Verordnung setzt strenge Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG). Ein zentraler Baustein sind dabei die Lieferketten-Sorgfaltspflichten, die ab August 2025 wirksam werden. Dies bedeutet für viele deutsche Unternehmen eine signifikante Erweiterung ihrer Compliance-Anforderungen und erfordert proaktive Maßnahmen, um Bußgelder und Reputationsschäden zu vermeiden

Was bedeutet die EU-Batterieverordnung für Unternehmen?

Die Verordnung betrifft etliche Unternehmen: Batteriehersteller, Importeure, Vertreiber und alle Unternehmen, die Batterien in ihren Produkten verbauen oder in Verkehr bringen. Die ab August 2025 geltenden Sorgfaltspflichten konzentrieren sich insbesondere auf Risiken in der Lieferkette, die mit der Gewinnung, Verarbeitung und dem Handel bestimmter Rohstoffe verbunden sind, die für die Batterieproduktion essenziell sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Kobalt
  • Lithium
  • Nickel
  • Natürlicher Graphit

Die Kernpflichten umfassen:

  1. Risikomanagement: Unternehmen müssen ein wirksames System implementieren, um Risiken für Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und Umweltauswirkungen in ihrer Lieferkette zu identifizieren und zu bewerten.
  2. Transparenz und Rückverfolgbarkeit: Eine lückenlose Dokumentation und Rückverfolgbarkeit der verwendeten Rohstoffe bis zum Ursprung sind erforderlich. Dies beinhaltet transparente Informationen über Herkunftsländer und die beteiligten Akteure in der Lieferkette.
  3. Auditierung: Regelmäßige unabhängige Audits der Lieferketten sollen die Einhaltung der Sorgfaltspflichten überprüfen.
  4. Berichterstattung: Unternehmen müssen über ihre Sorgfaltspflichten und die getroffenen Maßnahmen öffentlich Bericht erstatten.
  5. Beschwerdemechanismen: Die Einrichtung von Mechanismen zur Meldung von Missständen in der Lieferkette ist ebenfalls vorgesehen.

Warum sind diese neuen Compliance-Anforderungen so wichtig?

Die EU-Batterieverordnung ist nicht nur eine regulatorische Hürde, sondern eine Chance für Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsstrategie zu stärken und Wettbewerbsvorteile zu erzielen:

  • Rechtssicherheit: Die Einhaltung der Vorschriften minimiert das Risiko von Bußgeldern und rechtlichen Konsequenzen.
  • Reputationsschutz: Konsumenten und Investoren legen immer mehr Wert auf nachhaltige und ethische Produkte. Transparente Lieferketten stärken das Vertrauen und verbessern das Unternehmensimage.
  • Zugang zu Märkten: Die Einhaltung der EU-Standards kann den Zugang zu europäischen und internationalen Märkten erleichtern.
  • Effizienzsteigerung: Eine tiefgehende Kenntnis der Lieferkette kann auch Ineffizienzen aufdecken und zu optimierten Prozessen führen.

Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen: Jetzt aktiv werden!

Die Zeit bis August 2025 ist knapp. Deutsche Unternehmen sollten die verbleibenden Monate nutzen, um sich umfassend auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.

  1. Bestandsaufnahme und Risikoanalyse:
    • Identifizieren Sie alle Batterien in Ihren Produkten und Prozessen: Welche Batterietypen werden verwendet? Woher stammen die Rohstoffe?
    • Führen Sie eine detaillierte Risikoanalyse der Lieferkette durch: Wo gibt es potenzielle Risiken in Bezug auf Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und Umweltauswirkungen bei der Gewinnung und Verarbeitung von Kobalt, Lithium, Nickel und Graphit? Nutzen Sie hierfür anerkannte Risiko-Tools und -Datenbanken.
    • Bewerten Sie Ihre aktuellen Lieferantenbeziehungen: Sind Ihre Lieferanten bereits auf die neuen Anforderungen vorbereitet? Verfügen sie über Zertifikate oder Nachweise für nachhaltige Beschaffung?
  2. Aufbau eines robusten Sorgfaltspflichten-Managementsystems:
    • Entwickeln Sie klare Richtlinien und Prozesse: Legen Sie fest, wie Sorgfaltspflichten in Ihrem Unternehmen umgesetzt werden.
    • Implementieren Sie Tools zur Datenverwaltung und Rückverfolgbarkeit: Eine digitale Lösung kann helfen, die Herkunft der Rohstoffe transparent und nachvollziehbar zu dokumentieren.
    • Ernennen Sie Verantwortliche: Definieren Sie klare Zuständigkeiten für die Umsetzung und Überwachung der Sorgfaltspflichten.
  3. Engagement mit Lieferanten:
    • Informieren Sie Ihre Lieferanten umfassend: Machen Sie sie mit den Anforderungen der EU-Batterieverordnung vertraut.
    • Führen Sie Lieferanten-Audits durch: Überprüfen Sie die Einhaltung der Standards vor Ort oder fordern Sie entsprechende Nachweise an.
    • Passen Sie Verträge an: Nehmen Sie entsprechende Klauseln zu den Sorgfaltspflichten in Ihre Lieferantenverträge auf.
    • Fördert den Kapazitätsaufbau bei Zulieferern: Unterstützen Sie Ihre Lieferanten bei der Implementierung nachhaltiger Praktiken, falls Defizite bestehen.
  4. Interne Schulung und Sensibilisierung:
    • Schulen Sie relevante Mitarbeiter: Bereiche wie Einkauf, Logistik, Compliance, Nachhaltigkeit und Recht müssen über die neuen Anforderungen informiert sein.
    • Schaffen Sie ein Bewusstsein im gesamten Unternehmen: Nachhaltigkeit und verantwortungsvolle Beschaffung sollten in der Unternehmenskultur verankert werden.
  5. Transparente Kommunikation und Berichterstattung:
    • Bereiten Sie sich auf die Berichterstattung vor: Sammeln Sie relevante Daten und Informationen, die für die jährliche Berichterstattung erforderlich sind.
    • Kommunizieren Sie Ihre Fortschritte offen: Zeigen Sie Ihrem Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit Ihr Engagement für nachhaltige Batterielieferketten.

Die EU-Batterieverordnung ist mehr als nur eine weitere Regulierungsmaßnahme. Sie ist ein starkes Signal für eine nachhaltigere Zukunft der Batterieindustrie. Für deutsche Unternehmen bietet sie die Möglichkeit, sich als Vorreiter in Sachen Corporate Social Responsibility (CSR) zu positionieren und langfristige Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Wer jetzt handelt und seine Lieferketten auf die neuen Sorgfaltspflichten vorbereitet, sichert sich nicht nur die Compliance, sondern auch die Zukunftsfähigkeit im europäischen und globalen Markt. Beginnen Sie noch heute mit der Umsetzung, um ab August 2025 bestens gerüstet zu sein – wir unterstützen Sie dabei!